Das neue Prinzenpaar Mirco I. und Verena I. stellten sich vor und übernahmen sofort die Herrschaft über das Rathaus – stimmungsvoller Auftakt in der Faschingshochburg Steinwiesen

Es lag wie jedes Jahr eine eigenartige Spannung in der Luft. Und wie jedes Jahr gab es wilde Spekulationen, wer denn nun das neue Steinwiesener Prinzenpaar sein wird. Namen wurden genannt, wieder verworfen, neue tauchten auf und verschwanden. Doch dann war es soweit, pünktlich zum Auftakt am 11.11. um 19.11 Uhr wurde das Geheimnis gelüftet. In einem langen Zug aus hübschen Gardemädels, strammen Elferräten und dem Gefolge des alten und neuen Prinzenpaars sowie den Kinderprinzenpaaren zogen die neuen Hoheiten Prinz Mirco I. und Prinzessin Verena I. zum Rathausplatz. Angeführt von Musiker Ali mit der „Quetschn“ verbreiteten sie trotz des Nieselregens eine tolle Stimmung. Frenetisch begrüßt von den Zuschauern und den Kneipenstürmern aus Nurn, von Schaulustigen aus allen Provinzen der Gemeinde Steinwiesen und von Nobbi (Norbert Gräbner) aus Marktrodach mit seinem Gstanzl-Sänger Roland Pompe sowie Hausherrn Gerhard Wunder stellten sich die Prinzenpaare den wartenden Narren vor.

„Die Narr-Halla“ ist rechtzeitig fertig geworden für eure Faschingsveranstaltungen“, betonte der noch amtierende Rathauschef Bürgermeister Gerhard Wunder. Noch strahlt er, doch dann muss er den Rathausschlüssel herausrücken und an das Prinzenpaar Mirco I. und Verena I. übergeben, schweren Herzens wie man sehen kann. „Der Schlüssel ist weg, aber das Rathaus konntet ihr nicht einnehmen“, Gerhard Wunder gab nicht so schnell auf. Man wird sehen, was die nächsten Monate so bringen.

Auch der Nachwuchs war schon voll in Faschingsstimmung. Für Prinz Paul II., dem „Fußballstar“ und Prinzessin Elli I. der Reiterin aus dem schönen Nurn am See beginnt ebenfalls die 5. Jahreszeit. Sie sind auch jetzt schon voll dabei und übernehmen den kleinen Schlüssel vom Rathauschef Gerhard Wunder.

Die „alten“ Prinzenpaare gehen mit ein wenig Wehmut. Zu schön war die letzte Session gewesen. Während das Kinderprinzenpaar Prinz Carl I. und Prinzessin Hannah ihre Zepter an das neue Kinderprinzenpaar Prinz Paul II. und Prinzessin Elli I. übergaben, wurden die „neuen großen“ Hoheiten von den Friedbirds inthronisiert. Leider konnte das Prinzenpaar des letzten Jahres Prinz Wictor I. und Prinzessin Nicole II. wegen eines Trauerfalls nicht dabei sein, aber sie ließen Grüße ausrichten. Eigentlich sollte auch eine Diashow und das „Sessions-zu-Ende-Lied“ laufen, aber das scheint nicht geklappt zu haben. Aber als „Pappkameraden“ und in Gedanken waren sie auf jeden Fall dabei.

Während Präsident Wieland Beierkuhnlein die Begrüßung wie immer in Reimform hielt und dabei Dank aber auch ein wenig Spott verbreitete, schunkelte das närrische Volk zu den Klängen von Alis „Quetschn“. Das neue Prinzenpaar hielt seine Rede, Prinz Mirco I. kommt ja aus einer Faschingsverrückten Familie und er selbst war schon in jungen Jahren der Kinderprinz in zwei Sessionen, nämlich 2003 und 2004 und seine Verena I., die von sich sagte, in dieser Familie kann man nur ein Narr werden, begeisterten gleich ihre Untertanen. Nobbi (Norbert Gräbner) hielt eine flammende Rede von drei Sätzen und sein dritter Bürgermeister Roland Pompe zog Gerhard Wunder und die nächste Bürgermeisterwahl durch den Kakao. So philosophierte er über Kandidaten aus dem „Oberland“, was allerdings vom amtierenden Bürgermeister kategorisch ausgeschlossen wurde: „Das lass ich nicht zu, wenn sich in Steinwiesen keiner findet, trete ich einfach selbst noch mal an.“

Den Abschluss des närrischen Abends feierte man im Gasthof Grüner Baum bei Bratwurst und Kraut, stimmungsvoller Musik von Ali und mit vielen Narren, die sich auf diese Session 2024/2025 so richtig freuen.

Text und BIlder: Susanne Deuerling